Sie wollen einen Gemüsegarten anlegen? Das können Sie erwarten!

'Im letzten Monat habe ich darüber geschrieben, wie einfach Gemüseanbau im Grunde sein kann, - vorausgesetzt, man macht es sich selbst nicht unnötig schwer. Ich persönlich finde, beim Gärtnern darf man ruhig ein bisschen ungeordnet und aus dem Bauch heraus vorgehen, nicht alles muss in geraden Reihen genau abgemessen werden. Die Natur selbst ist schließlich auch nicht ordentlich und aufgeräumt, oder?!

Ich hoffe, dass Sie nach dem Lesen meines letzten Blogs auch auf den Geschmack gekommen sind und begeistert dachten: Das will ich auch probieren! Vielleicht haben Sie ja sogar schon ein paar Pflanzen (vor-)gesät? Oder fehlt Ihnen doch noch der Mut, richtig loszulegen? Dieser Blog richtet sich an all diejenigen, auf die Letzteres zutrifft: Heute erzähle ich etwas mehr darüber, worauf man sich vorbereiten kann, wenn man mit dem Gemüseanbau beginnt und wie man zum Beispiel ganz einfach einen Kräutergarten auf dem Balkon anlegen kann. Vielleicht ist dies ja der letzte Anstoß, den Sie noch brauchen, um die Ärmel hochzukrempeln und loszulegen!?

Zusammenarbeiten mit dem, was uns umgibt

In den letzten Jahren habe ich es mir zu meiner persönlichen Mission gemacht - sowohl online als auch offline -, Menschen dazu zu bewegen, mehr rauszugehen und sich die Welt, von der wir umgeben sind, mit anderen Augen anzusehen. Seit ich meinen eigenen Gemüsegarten habe, stelle ich nämlich fest, dass sich mein Blick verändert hat. Wenn ich heute einen Spaziergang durch meine Heimatstadt Amsterdam mache, schaue ich mir unterwegs alle Pflanzen genau an. Immer mehr von ihnen kenne ich beim Namen und von einigen weiß ich inzwischen sogar um die Heilkräfte. Ich achte auch mehr auf Vögel und Insekten. Im Herbst zum Beispiel pflanze ich Blumenzwiebeln, damit die ersten Bienen und Hummeln nach dem Winter im Vorfrühling (hoffentlich) genug Nahrung finden, um wieder zu Kräften zu kommen. Ich fühle mich als Teil eines größeren Ganzen und arbeite mit allem, was mich umgibt viel mehr zusammen.

Alle Gartenliebhaber sammeln…

Gartenarbeit ist für mich eine Form der Verbindung. Nicht nur mit der Natur, sondern auch mit den Menschen um mich herum. Ich selbst bin stolze Besitzerin eines Schrebergartens in einer Gemüsegartenanlage. Das Schöne an so einer Anlage ist, dass hier zwar jeder sein eigenes Ding macht, man sich aber in der Regel auch gegenseitig hilft. So tausche ich bei einem kleinen Plausch mit meinen Gartennachbarn zum Beispiel regelmäßig Wissen und Setzlinge aus. Und wenn der eine im Urlaub ist, gießt der andere im Sommer dessen Garten. Gartenarbeit ist inzwischen auch mein absolutes Lieblingsthema auf Partys und Feiern geworden. Lernt man dort einen x-beliebigen Fremden mit grünem Daumen kennen, hat man auf jeden Fall genug Gesprächsstoff für den ganzen Abend. Und noch während ich dies schreibe, wird mir bewusst, dass 'Partys' heute, in meinen Dreißigern, eine ganz andere Bedeutung bekommen haben als noch in meinen Zwanzigern…

Ja, aber…

Klar: Nicht jeder hat Lust, sich gleich voll und ganz in die Gartenarbeit zu stürzen. Und manch einer sieht vor allem Hindernisse auf dem Weg - beziehungsweise Schnecken auf dem Gartenweg… Wie oft höre ich Sätze wie: 'Gartenarbeit ist so zeitraubend'. Oder 'Ich habe einfach keinen grünen Daumen', 'Die Schnecken fressen einem eh alles weg' oder 'Ich habe es einmal versucht, aber nichts wollte richtig wachsen'. Natürlich ist es immer spannend, etwas Neues zu beginnen, und ich gebe zu, dass Gärtnern eine Herausforderung sein kann. Der Trick besteht meiner Meinung nach jedoch darin, sich davon nicht abschrecken zu lassen. 

In meinem Garten zum Beispiel werden die Stangenbohnen jedes Jahr wieder von Läusen heimgesucht, mein Liebster hat einmal alle meine frisch gepflanzten Keimlinge auf den Komposthaufen geworfen, weil er sie für Unkraut hielt und den einzigen Maiskolben, der bei mir im letzten Jahr überhaupt gewachsen ist, haben die Vögel gefressen. Diese Liste könnte ich noch beliebig fortsetzen, aber ich versuche, mir nicht allzu viele Gedanken darüber zu machen. Manchmal kann ich sogar darüber lachen und dann denke ich: neues Jahr, neues Glück. Außerdem kann man den Gemüseanbau für sich selbst so schwierig und intensiv gestalten, wie man will. Haben Sie keine Zeit, einen ganzen Garten zu pflegen? Wie wäre es dann mit ein paar Töpfen auf dem Balkon? Das gibt der körperlichen und geistigen Gesundheit einen Schub und wahrscheinlich werden Sie mehr ernten als Sie jetzt noch denken.  

Jeder kleine Anfang ist bereits die halbe Arbeit

Wenn Sie also lieber im kleinen Rahmen beginnen möchten, empfehle ich Ihnen, einen Kräutergarten anzulegen. Das ist im eigenen Garten möglich, geht aber auch ganz einfach in Blumentöpfen: Selbst auf den kleinsten Balkonen ist dafür meist noch Platz. Auf der Rückseite der Samentüten finden Sie die Anleitungen für das Säen, aber Sie können natürlich auch vorgezogene Kräuter verwenden. Wie auch immer Sie sich entscheiden: säen oder pflanzen Sie die Kräuter immer in einen Topf mit einem Loch im Boden und verwenden Sie torffreie Blumenerde. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Salbei, Basilikum, Oregano und Thymian gedeihen gut auf einem sonnigen Balkon. Haben Sie auf Ihrem Balkon nur wenige Sonnenstunden und dafür mehr Schatten? Dann eignen sich zum Beispiel Schnittlauch, Minze und Petersilie sehr gut. Sie können Ihre Kräuter übrigens ganz einfach mit einem Irrigator bewässern. Auf diese Weise reguliert die Pflanze ihre eigene Feuchtigkeitsaufnahme und man gibt ihr nie zu viel Wasser.

Ein Mini-Gemüsegarten für jeden Haushalt

Sind Sie nun neugierig geworden, haben aber keine Zeit oder keinen Platz zum Gärtnern? Dann habe ich auch für Sie die richtige Lösung. Ziehen Sie Ihre eigenen Gemüsesprossen! Sie können aus verschiedenen Sorten wählen, zum Beispiel Senfkirsche oder Rucola. Füllen Sie die Keimschale mit Wasser und streuen Sie einige Samen auf das Gitter. Innerhalb weniger Tage können Sie die Sprossen ernten! Ein echter Mini-Gemüsegarten für jeden Haushalt. 

Gartenarbeit im Mai:

Noch immer können Sie alles Mögliche vorsäen, Sie können inzwischen aber auch direkt aussäen. Ihre umgepflanzten Setzlinge können in den Töpfen auf dem Balkon oder im Garten abhärten. Achten Sie nur darauf, dass Sie sie in kalten Nächten wieder ins Haus holen. Nach den Eisheiligen können alle Setzlinge in den Boden eingepflanzt werden. Dann kann man auch Dahlienzwiebeln pflanzen, - etwas, das ich wirklich jedem ans Herz legen möchte, denn Dahlien sind meine Lieblingsblumen. Ihre wunderschönen Blüten kann man bis in den Herbst hinein pflücken.